Transferdruck

Transferdruck ist ideal für kleine Auflagen und anspruchsvolle Materialien

Auf die Presse. Fertig. Los.

Das gemeinsame Merkmal aller Transferdrucktechniken ist, dass im Gegensatz zum Siebdruck die Druckfarben nicht direkt auf Textil gedruckt werden. Das Druckmotiv befindet sich immer auf einem Trägermaterial. Die Trägermaterialien verfügen über eine Haftschicht. Die Fixierung der Transfers und somit das Bedrucken des Textils erfolgt in einer Transferpresse mit Hitze und Druck. Besonders für kleine Auflagen und schwierig zu bedruckende Textilien ist der Transferdruck geeignet. So lassen sich etwa Softshelljacken bedrucken, aber auch Winterjacken oder Umhängetaschen. Jacken oder Taschen bedrucken die meisten Textildruckereien mit Transfers, weil die sich diese Textilien mit ihren mehrlagigen Stoffschichten nicht ausreichend in Siebdruckautomaten fixieren lassen.

 

VORTEILE

  • breites Einsatzspektrum auf verschiedensten Materialen dank spezialisierter Kleber und Trägermaterialien
  • gut geeignet für kleine Auflagen und Individualisierungen (Namen, Nummern usw.)

NACHTEILE

  • Teuer bei großen Motiven und hohen Auflagen
  • nicht besonders nachhaltig, da durch die zu entsorgenden Trägermaterialien viel Müll anfällt

 

Fünf verschiedene Transferdrucktechniken für alle Einsatzzwecke

Flex- und Flock

Beim Flex- und Flockdruck wird Ihr Motiv aus einer vorgefertigten, einfarbigen Folie geschnitten und auf das Textil gepresst. Die Flexfolie hat eine glatte und dünne Oberfläche, welche leicht gummiert wirkt. Die Flockfolie fühlt sich hingegen samtig und leicht erhaben an. Beide Folien gibt es in einer Vielzahl von Standardfarben. Flex- und Flockdruck zeichnet sich durch sehr gute Farbdeckung und hohe Strapazierfähigkeit aus. Insbesondere im Sportbereich ist diese Veredelungstechnik sehr verbreitet und wird dazu genutzt Nummern und Namen auf Trikots zu drucken.

Siebdrucktransfers

Bei Siebdrucktransfers wird das Trägermaterial im Siebdruckverfahren bedruckt. Die Herstellung der Siebdrucktransfers erfolgt dabei analog dem Direktsiebdruck. Jedoch werden die Textilien nicht direkt bedruckt, sondern eben das Trägermaterial. Gegenüber dem Siebdirektdruck hat dies den Vorteil, dass sich die Transfers auch auf anspruchsvolle Textilien wie Softshelljacken o.ä. hervorragend aufbringen lassen. Die Vorteile von Siebdrucktransfers liegen im Bereich der Haltbarkeit, der Strapazierfähigkeit und der Farbbrillanz. Negativ zu bewerten sind hingegen die anfallenden die Einmalkosten für Filme und Siebdruckschablonen.

DTF (Direct to Foil)

Die Direct to Foil (DTF) Technik ähnelt dem Digitaltransfer. Der unterschied besteht jedoch darin, dass keine weiße Folie bedruckt wird, die anschließend entgittert werden muss. Stattdessen erfolgt der Druck mittels Tintenstrahldrucker und speziellen Tinten, die spiegelverkehrt auf eine speziell beschichtete Folie gedruckt werden. Auf die noch nasse Farbe wird ein Schmelzkleber gestreut und mittels Hitze geliert. Anschließend wird der Druck mit einer Thermo-Transfer-Presse auf verschiedene Bedruckstoffe wie zum Beispiel Baumwolle, Baumwoll-Mischgewebe, Leder oder auch feste Materialien transferiert. Durch den Einsatz von weißer Tinte als Unterdruck ist das Veredeln von farbigen Textilien möglich.

Digitaldrucktransfers (Ecosolvent)

Beim Digitaltransferdruck wird eine weiße Trägerfolie mit Ecosolvent-Tinten im CMYK-Verfahren digital bedruckt. Die Motivkonturen werden von dem eingesetzten Kombigerät (Drucken + Schneiden) direkt im Anschluss geplottet und müssen dann ähnlich wie beim Flex- und Flockdruck entgittert werden. Da nur die Unterseite der Trägerfolie mit Kleber versehen ist, müssen die entgitterten Motive, bevor sie mit der Transferpresse appliziert werden können, noch auf eine zweite Trägerfolie übertragen, bzw. getaped werden. Es lassen sich aufwendige, vielfarbige und fotorealistische Motive auch für kleine Auflagen umsetzen.

Sublimation

Beim Sublimationsdruck kommen spezielle Materialen zum Einsatz, um den für dieses Verfahren kennzeichnenden, atmungsaktiven und nicht spürbaren Farbauftrag zu erzielen. Verwendet wird ein Sublimationspapier, auf welches mit spezieller Sublimationstinte das Motiv gedruckt wird. Wie bei jedem Transferdruckverfahren erfolgt die Übertragung des Motives in der Transferpresse mit Hitze und Druck. Die Sublimationstinte hat dabei die einzigartige Eigenschaft, dass sie bei Hitzeeinwirkung den Aggregatzustand von fest zu gasförmig wechselt, ohne sich jedoch vorher zu verflüssigen. Dadurch wird die Tinte – beziehungsweise Farbe – im Pressprozess in das Textil eingedampft. Der Sublimationsdruck eignet sich nur für Textilien mit einem hohen Polyesteranteil. Eine gute Farbtreue kann nur auf weißen Textilien erreicht werden.